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Binge-Eating-Störung

Binge-Eating-Störung

Bei der Binge - Eating - Störung kommt es zu regelmäßigen Essanfällen, bei der in kürzester Zeit Unmengen an Lebensmitteln verzehrt werden. Die aufgenommenen Lebensmittel sind oft leicht zu essen und kalorienreich.

Betroffene essen während dieser Essanfälle oft sehr schnell, sehr viel bis hin zu einem unangenehmen Völlegefühl, können diese Essanfälle NICHT kontrollieren und leiden daran! Sie leiden an Schuldgefühlen, Schamgefühlen, dem Gefühl ein Versager zu sein und haben nicht selten Depressionen und Angststörungen.

Im Gegensatz zur Bulimie, die ebenfalls durch Essanfälle gekennzeichnet ist, setzen die Betroffenen der Binge-Eating-Störung KEINE Gegenmaßnahmen ein, wie Erbrechen, Abführmittel oder ähnliches.

"Binge" bedeutet soviel wie Episode und ist das, was die Binge - Eating-Störung kennzeichnet : in Episoden eintretende Essanfälle, die nicht kontrolliert werden können - weder die Menge der Nahrungsmittel die verzehrt werden, noch das Ende eines Anfalls können von den Betroffenen kontrolliert werden.

Bis zu 4% der Bevölkerung leiden an einer Binge - Eating - Störung und somit ist sie die häufigste Essstörung überhaupt. Die Essstörung tritt häufig zwischen dem 20 - und 30 sten Lebensjahr auf und ca. 1/3 aller Betroffenen sind Männer.

SYMPTOME

- immer wiederkehrende Essanfälle, mit großen Mengen an Nahrung, die nicht kontrolliert werden können MIND. 2x pro Woche über MIND. 6 Monate

- Gefühl des Kontrollverlusts

- Gefühl von Scham, Schuld, Ekel

- essen ohne Hungergefühl

- sehr schnelles essen während der Anfälle

- KEINE Gegenmaßnahmen wie EB oder Abführmittel

Wenn nicht alle Diagnosekriterien erfüllt sind, spricht man von der "subsyndromalen Essstörung". Adipöse Menschen mit der "subsyndromalen Essstörung" unterscheiden sich allerdings nicht wirklich von den Betroffenen mit dem "Vollbild" der Binge-Eating-Störung.

URSACHEN

Die Ursachen sind multifaktoriell bedingt, es gibt somit nicht "die Eine" Ursache. RISIKOfaktoren für eine Binge - Eating - Störung sind u.a kindliches Übergewicht, falsche Erziehungsmuster, ungünstiger Umgang mit Problemen, Stress, Frust = Emotionen, geringes Selbstwertgefühl. Die Maßnahmen des "weniger essens" und "Mahlzeiten auslassen" NACH einem Essanfäll können die Störung aufrecht erhalten.

THERAPIE

Ziel der Therapie ist eine Normalisierung des Essverhaltens und eines normalen Essrhythmus. Hier hat sich ein Ernährungstagebuch bewährt, in dem alle Nahrungsmittel notiert werden, die gegessen und getrunken werden UND die dazugehörigen Gefühle und Gedanken.

 

Ernährungstagebuch
ernhrungstagebuch.pdf [896 Kb]
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In der Ernährungsberatung werden neue Kompetenzen vermittelt, was gesundes Essen ist, gesunder Einkauf, gesunde Zubereitung, eigene Vorlieben/Abneigungen, das Erlernen und Erspüren des Hunger/Sättigungsgefühl und eines normales Essrhythmus.

Das Selbstvertrauen wird gesteigert und es werden individuelle Konfliktbewältigungsmethoden eingeübt, um in Zukunft mit Emotionen besser umgehen zu können. Hierzu zählt auch das Achtsamkeitstraining, um sich Emotionen und Gedanken bewusst zu werden.

Weiterhin gehört das Erarbeiten von "Notfall-Plänen" für zu Hause mit zur Therapieeinheit.