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Bulimie, Ursachen Bulimie

Bulimie - der kampf auf zwei seiten

Meschen mit Bulimie - der Ess-Brech-Sucht-kämpfen auf zwei Seiten. Auf der einen Seite steht der Drang nach Essen, essen in großen Mengen, essen müssen. Auf der anderen Seite aber steht die Angst vor einer Gewichtszunahme - die panische Angst, zuzunehmen - das schlechte Gewissen, der Ekel und die Scham.

Betroffene mit Bulimie kämpfen mit zwei Teufelchen. Der eine sagt, "iß und es geht dir gut, du fühlst dich besser, du wirst entspannt und ruhig" und der andere Teufel sagt" dir wird schlecht, du bist ekelhaft, die bist nichts wert, du nimmst zu und wirst fett" - der tägliche Kampf mit zwei Teufelchen, die es beide nicht gut meinen und die beide schaden.

Menschen mit Bulimie leiden an häufigen Heißhungeranfällen, die sie nicht kontrollieren können - mit der gleichzeitigen Angst, vor einer Gewichtszunahme. Um zwischen den Heißhungeranfällen und der Angst an Gewicht zuzunehmen ein "Gleichgewicht" herzustellen, wenden Menschen mit Bulimie oft "Gegenmaßnahmen" an, z. B EB, exzessiver Sport, Abführmittel, Fasten oder Dauerdiäten zwischen den Essanfällen.

Menschen mit einer Bulimia nervosa weißen oft ein Normalgewicht auf, da die verzehrten Mengen während den Essanfällen bis zu 20.000 Kcal erreichen können und somit auch die kompensatiorischen Gegenmaßnahmen nicht dazu führen, dass ein drastisches Untergewicht wie bei der Magersucht erreicht wird.

Bis zu 3% aller Frauen zwischen 14 und 35 J leiden an einer Bulimie - Tendenz steigend! Ca. 1/3 aller Betroffenen ist vor dem Beginn der Bulimie magersüchtig - haben also Anorexie mit einem oft schleichenden Wechsel zur Bulimie. Oftmals existieren auch Anorexie - Magersucht und Bulimie - Ess-Brech-Sucht gleichzeitig und wechseln sich in Phasen ab.

SYMPTOME

- das Hunger-Sättigungsgefühl ist verzerrt, nicht vorhanden, abtrainiert, kann nicht wahrgenommen werden

- das Aussehen und die Figur sind extrem wichtig

- die Wertschätzung von anderen versuchen sie über ihr Aussehen zu bekommen "ich werde nur geliebt und anerkannt, wenn ich dünn bin"

- panische Angst vor einer Gewichtszunahme (Hier sind die Gedankengänge von Menschen mit Anorexie und Bulimie gleich! "sie möchten um jeden Preis dünn sein"

- Heißhungerattacken mit (über)großen Mengen an Mahlzeiten ( eine Mahlzeit kann bis zu 20.000 Kcal enthalten ) die NICHT kontrolliert werden können.

- das Gefühl des Kontrollverlusts

- nach den Essanfällen Gefühle von Ekel, Scham, nichts wert zu sein, Schuldgefühle, Versagerängste

- chaotisches Essverhalten ohne zeitliche Strukturen

- warme Mahlzeiten werden gemieden

- essen oft nur heimlich

- kompensatorische Maßnahmen wie Erbrechen, Sport, Abführmittel und ähnliches

- Depressionen

- Zwangsstörungen

- Persönlichkeitsstörung

 

URSACHEN

Wie bei allen anderen Essstörungen auch, gibt es nicht die eine Ursache.

PSYCHE

Das Selbstwertgefühl ist häufig sehr eingeschränkt und die Betroffenen versuchen ihr mangelndes Selbstbewusstsein durch die übermäßige Beachtung des Äußeren zu kompensieren. Menschen mit einer Bulimie verfügen oftmals nicht über geeignete Konfliktlösestrategien, z. B bei Frust, Stress, Wut, Trauer und reagieren in diesen Situationen oft mit Essanfällen.

ERNÄHRUNG

Durch ihre Denkweise "ich muss dünn sein, um geliebt zu werden" beginnen Betroffene mit einer Diät, die sehr streng ist und in Hungerzustände führt. Diese Hungerzustände führen nun zur ersten Essattacke und danach zum weiteren däten und zu kompensatiorische Maßnahmen - es entsteht der Teufelskreis zwischen Diäten "dünn werden" und den Heißhungerattacken "der Körper holt sich das, was er braucht".

GENETIK

Es konnten famliliäre Häufigen statistisch belegt werden.

 

THERAPIE

Erstes Ziel einer Therapie ist es, einen normalen Essrhythmus herzustellen und die kompensatorischen Maßnahmen zu verringern ( aufzuheben ). Weiterhin wichtig ist die Einführung "böser" Lebensmittel, ein leben ohne Diäten und Kalorienzählen, sowie essen mit Genuss. Weitere Therapieziele sind der Aufbau des Selbstvertrauens und die Vermittlung geeigneter Konfliktlösestrategien. Hierbei können auch Achtsamkeitstraining und Entspannungstraining helfen. Betroffene sollen lernen, sich, ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen zu beobachten und zu erkennen, wann sie versuchen Gefühle mit Essen zu kompensieren. Hierbei hat sich ein Ernährungstagebuch bewährt, in dem auch die jeweiligen Gedanken und Gefühle aufgeführt werden.

 

Ernährungstagebuch
mit Platz für Gedanken und Emotionen
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Dieses Ernährungstagebuch ermöglicht die Selbstbeobachtung und die Analyse, z. B welche Personen oder Situationen dazu führen, dass eine Essattacke ausgelöst wird.

Ernährungsberatung