ARtikel


Anorexia nervosa

Die Magersucht ist durch das krankhafte Bedürfnis gekennzeichnet, Gewicht zu vermindern, AUCH wenn man bereits sehr dünn ist. Das Bedürfnis nach Gewichtsverlust führt häufig zu lebensbedrohlichen Zuständen und hinterlässt weitreichende gesundheitliche Folgeschäden.

Der Beginn der Anorexia nervosa - der Magersucht, wird häufig in der Pubertät auf, ca. mit 12 - 14 Jahren.

SYMPTOME

- Magersüchtige sind häufig sehr leistungsorientiert und für sie ist die Gewichtskontrolle ein Erfolgserlebnis

- häufiges leiden an Versagerängsten

- ständiges Wiegen um die Kontrolle zu behalten

- ständiges Gedankenkreisen um Kalorien, Gewichtsreduzierung, essen

- es werden oft nur eingeschränkte Nahrungsmittel verzehrt, die wenig Kcal haben

- "schwarz - weiß - denken"

- viele verbotene Lebensmittel

- nur noch kontrolliertes essen möglich

- trockene Haut, brüchige Nägel

- Lanugohaar

- oft exzessiver Sport um abzunehmen

- fühlen sich von ihrer Umwelt nicht erst genommen "du bist doch gar nicht dick"

- häufig mit Angststörungen und Zwangsstörungen gekoppelt

- mangelndes Selbstwert und gestörtes Körperbewusstsein

restriktiver Typ

50 % der Betroffenen, versuchen durch permanente Diäten, Fasten, Sport Gewicht zu reduzieren

Binge - Eating / Purging Typ

Hier fangen die Betroffenen wieder an zu essen, aber unkontrolliert - der Körper holt sich das, was ihm verwehrt wurde. Um gegen die normale Gewichtszunahme entgegen zu wirken, werden Maßnahmen ergriffen wie EB, Abführmittel & ähnliches.

Liegt der BMI unter 17,5 ist dies ein sicheres Anzeichen einer Magersucht. Allerdings ist der BMI alleine nicht aussagekräftig, da auch Betroffene mit Anorexia nervosa über einen höheren BMI verfügen können !

URSACHEN

Auch hier spielen verschiedene Ursachen - Auslöser - zusammen.

Biologische Ursachen

Man geht davon aus, dass magersüchtige Menschen eine Störung der Hirnregionen vorliegt, die u. a das Essverhalten stuert. Außerdem schätzt man die "Vererbung" einer Magersucht auf ca. 60%

Psyche

Die Magersucht tritt häufig in der Pubertät auf und ist somit auf die Veränderungen im Körper und den veränderten Anforderungen zu begründen. Das Gefühl, die Kontorlle über sein Gewicht zu haben, scheint gerade in dieser Zeit Sicherheit zu geben , "wenigstens das kann ich kontrollieren" und macht Stolz. Somit werden Glückhormone frei gesetzt, die sich ihren Weg im Gehirn "bahnen" und diese "Bahnen" sorgen wohl auch für die Aufrechterhaltung der Magersucht.

Eine Persönlichkeitsstörung und Angststörung können ebenfalls Auslöser sein.

Gesellschaft

Das Schönheitsideal von super schlank, super dünn und somit super erfolgreich tut einen weiteren Schritt in Richtung "verzerrtes Körperbild".

Familie

Häufig werden in den Familien Konflikte "tot geschwiegen" und es herrscht ein großer Harmoniebedarf. Weitere Punkt sind Leistungsdruck, Perfektionismus, Disziplin, Verzicht der Mütter auf Karriere zugunsten der Familie.

THERAPIE

Ein strukturierter Behandlungsplan, mit sowenig wie möglich Fremdkontrolle, soll helfen, die Betroffenen zu einem normalen und genussvollen essen heranzuführen.

Die Herstellung des Normalgewichts ist das oberste Ziel einer Therapie. In der Ernährungsberatung geht es u.a um

- Essen ohne Kontrolle

- nichts ist verboten - keine Diäten

- einen normalen Essrhythmus herstellen

- Hunger-Sättigungsgefühl erkennen

- gesund kochen

- Gewichtskontrolle

- die Aufklärung über die Tatsache, dass bei Gewichtszunahme der Betroffenen ein erhöhter Grundumsatz vorliegt, dh es müssen mehr Kcal als normal aufgenommen werden, um an Gewicht zuzunehmen. Diese Aufklärung ist wichtig, damit bei den Betroffenen Panikzustände, schlechte Gedanken und die Gegenwehr ausgeschlossen, bzw reduziert werden können.

- es sollen unter Beobachtung mind . 500 g pro Woche an Gewicht zugenommen werden VORSICHT Refeeding-Syndom als lebensbedrohliche Komplikation

- Essprotokolle, vereinbarte Verzehrmengen, festgelegte Essenszeiten werden vereinbart und kontrolliert

- zusätzlich wird die Selbsthilfegruppe empfohlen

Studien belegen, dass auch Online- Hilfen ebenso hilfreich sein können, wie "Direktangebote". Belegt wurde auch in internationalen Studien, dass ein Online - Training Frauen hilft, die an Essproblematiken leiden und gefährdet sind, an einer Essstörung zu erkranken. Die Online - Kurse sollten enhalten: wöchentliche Sitzungen, Training und Information Ernährung, Strategievermittlung Selbstbeobachtung, Achtsamkeit, Körperbewusstsein, Selbstwert

Allgemeine Essensregeln bei Magersucht mit BEISPIEL-Ernährungsplan